Unsere Rebberge liegen auf der Sonnenseite


Ein bisschen Geschichte

Der Reb- und Weinbau ist schon lange in der Nordwestschweiz verwurzelt. Schon zur Römerzeit vor gut über 2000 Jahren beweisen Funde in Augusta Raurica (Kaiseraugst) diese Tatsache. Weil im 19. Jahrhundert praktisch in jedem Dorf Reben gepflanzt wurden, umfasste die Rebfläche damals sage und schreibe über 600 ha. Durch die Probleme mit dem Falschen Mehltau und der Reblaus zwischen 1850 und 1950 schwand das Interesse am Rebbau. Den Tiefpunkt erreichte der Weinbau in der Region um 1965, wo die Gesamtfläche nur noch 50 Hektaren erreichte. Die Landweine hatten einen schlechten Ruf, der Verkauf war schwierig.

Dann aber, durch Verbesserungen in der Weinbereitung und im Anbau gelang es, das Vertrauen der Weintrinker zurückzugewinnen. Der Trend kehrte um, die hiesigen Weine wurden gesucht. Das motivierte unsere Weinbauern zu Neuanpflanzungen.

Seit 1970 nahm die Rebfläche jedes Jahr um eine bis zwei Hektaren zu – auf heute gut 137 Hektaren in den Kantonen BL, BS und SO. Zur Weinregion und so auch zum Verband, stiess 2011 auch noch der restliche, südliche Teil des Kantons Solothurn dazu.

Moderne Anbaumethoden, neue Sorten und das Qualitätsbewusstsein innovativer WinzerInnen und KelterInnen sorgen dafür, dass unsere Weine aus der Nordwestschweiz weit über die Kantonsgrenzen sehr beliebt sind und ein hohes Ansehen geniessen.

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Seit 2011 umfasst der Weinproduzenten-Verband die Kantone

  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Solothurn
  • sowie einige von Schweizern bewirtschaftete Flächen im benachbarten Ausland

Das günstige Klima der Nordwestschweiz


Das Klima ist beeinflusst von der Oberrheinischen Tiefebene, welche via Burgundische Pforte eine Verbindung zum Mittelmeerraum hat. Die Folge ist eine Erwärmung, welche im Frühjahr am deutlichsten sichtbar ist, wenn die Kirschbäume in den Lagen nahe an der Birs und am Rhein sehr früh aufblühen. Die Rebe als wärmeliebende Pflanze profitiert von dieser Klimagunst. Dazu kommt, dass das ganze Gebiet an der Nordflanke des Juras im Herbst viel weniger Nebel kennt als das schweizerische Mittelland. Diese Sonnenstunden helfen beim Ausreifen der Trauben, bergen aber die Gefahr von frühen Nachtfrösten, welche die Blätter und Gescheine schädigen können.

Für die einzelnen Rebberge gilt die Regel: je tiefer, desto wärmer. Die Reblagen unter 400m ü.M., z.B. in Riehen, Muttenz, Arlesheim und Aesch, herbsten darum zuerst, weil sie die Reife als Erste erreichen. Die Lagen über 400 Meter folgen einige Tage später. Über 500 Meter ist nur noch in wenigen Ausnahmelagen ein qualitativ lohnender Weinbau möglich, z.B. in Oberdorf, wo die 600-Meter-Höhenkurve durch den Rebberg geht.

Die Böden sind typische Burgunderböden


Nach Süden orientierte Hänge im Tafel- und Faltenjura unter 500m ü.M. bilden die Nische, in der die grosse Mehrheit der Reben gedeiht. Der Boden hat sich im Laufe der Jahrtausende aus den stark kalkhaltigen Ablagerungen des urzeitlichen Jurameeres gebildet. Ausgeprägt in tausend Varianten ist er mit den Pflanzen eher geizig, steinig, trocknet im Sommer rasch aus, hat einen hohen Anteil an Ton und Kalk.

Ein Sonderfall sind die Rebberge von Biel-Benken, Oberwil, Ettingen und Bottmingen. Das Gebiet links der Birs gehört geologisch zum Sundgau. In diesen Böden findet man kaum Steine, denn sie sind aus Staub gewachsen, der während der Eiszeiten durch den Wind herbeigeweht und abgelagert wurde. Diese Böden sind fruchtbar. Sie erlauben den Reben, ihre Wurzeln in tiefe Schichten zu senken, wo auch in einem trockenen Sommer noch Wasser zu finden ist.

Wandern in ausgewählter, paradisischer Landschaft


2012 hat der Verein «Wanderwege beider Basel» in Zusammenarbeit mit dem WPV und einigen Weinbauvereinen/Rebbauern neue Reb-Wanderwege ausgeschildert, z.B. in Aesch, Wintersingen oder Muttenz.