Mit neuem Präsident – aber traditioneller Moderation

Im Schulhaus Kilchbühl in Biel-Benken werden wir zuerst von einem Apéro erwartet. Nach dem gegenseitigen Händeschütteln – man durfte dies wieder ungeniert – und Begrüssungen, nahmen zwischen 50 und 60 Mitglieder im Saal Platz.

Zur Info: alle Fotos sind durch Anklicken vergrösserbar.

Andreas Buser begrüsst die Anwesenden und bedankt sich beim Weinbauverein Biel-Benken für die Organisation rund um diese bevorstehende GV 2023.

Peter Burch, Gemeindepräsident von Biel-Benken, begrüsst – im Projektorlicht stehend – die Gäste. Er gibt uns einen Einblick in die geschichtliche Entwicklung der heute fusionierten Gemeinden Biel und Benken. In kurzweiligen Reminiszenzen erwähnt er, dass Biel-Benken als Grenzdorf sich lieber dem Elsass zuwandte, als den durch Religions- und Familiengeschichten geprägten, umliegenden Gemeinden wie Therwil oder Oberwil. So blieb das Dorf halt immer irgendwie eine «einsame Ecke» im Kanton.

Im seinem Jahresbericht lässt Andreas Buser das Jahr 2022 «Revue passieren». Von der Corona-Zeit ist die Weinbranche mit einem blauen Auge davongekommen und konnte das Jahr 2022 mit all den geplanten Anlässen und Aktivitäten praktisch lückenlos durchziehen. Die Jungweindegustation, die (verspätete) GV, die Staatsweinkürung, der Rebgang in Biel-Benken und der Ebenraintag. Sogar das Weinfestival in Basel fand wieder statt, wenn auch nicht ohne organisatorische Hindernisse. Der Jahresbericht kann nochmals gelesen werden – allerdings ohne Bilder.
Urs Jauslin verdankt den unterhaltsamen Jahresbericht und auch gelungenen Einstieg unseres Präsidenten ins neue Amt.

In seinen Ausführungen geht unser Rebbaukommissär, Urs Weingartner, zuerst auf das vergangene Jahr zurück – einem «Jahr der Rekorde»:

  • höhere, «klima-veränderungs-bedingte» Temperaturen (siehe Bild oben)
  • wenig Niederschläge
  • wenig Krankheiten

  • gute Ernteergebnisse von hoher Qualität sowie guten Oechslegraden, die den Erwartungen zwar nicht ganz gerecht wurden.
  • Nur der Hagel war der grosse (regionale) «Erntevernichter»

Grundsätzlich aber muss gesagt werden, dass dies ein Jahr war, das für den Rebbau nicht hätte besser sein können. Das heisst, der allseits «verfluchte» Klimawandel für den Rebbau in unseren Breitengraden eigentlich hervorragende Bedingungen schafft (Bemerkung von Ernst Schläpfer).

Was auf uns zukommt:
Zunächst geht Urs Weingartner auf die geplanten Neuerungen beim Pflanzenschutz ein: u.a. Weiterbildung, Prüfungen und Fachbewilligungen. die ab 2026 geplant sind (Bild oben – zum Vergrössern anklicken). Sowie Link zu einem Zeitungsausschnitt.
Die Betreuung des WinzerInfo, das alle Weinbauern in der Deutschschweiz fast lückenlos per Email erhalten, wird weitergeführt. Es ist ein gut funktionierendes Projekt der kantonalen Rebbau-Stellen der Deutschschweiz und des Weinbauzentrums Wädenswil, das bei den Rebbauern ankommt.
Ein neues Frühwarnsystem für den Falschen Mehltau wird lanciert. Es werden noch «Test-Anwender» gesucht. Interessierte informieren sich auf dieser Homepage: www.vitiprotect.ch oder bei Urs Weingartner.

Unser Delegierter im BDW (Branchenverband Deutschschweizer Wein), Urs Jauslin, gibt einen informativen Einblick in die Tätigkeiten dieses übergeordneten Verbandes.

  • über die Finanzierung und Kostenverteilung
  • über die Organisation und Betreuung von Aktivitäten/Anlässen wie «Offene Weinkeller», «Weintage Wädenswil» oder «Weinbauzentrum», etc
  • Themen wie Karbonsequentierung, Berufsbildungskommission, Weiterbildungs-Möglichkeiten, etc
  • Einflussnahme des BDW im schweizerischen Verbund von 6 (z.T. recht dominanten) Weinregionen.

Nach dem schnellen «Abhaken» der verbandsüblichen Geschäfte wie Rechnung, Jahresbeiträge, Jahresprogramm, Budget und Mutationen wurde noch unsere neue Rechnungsrevisorin Kathrin Vogt, Rünenberg.

Bild: der langjährige Revisor André Roth mit seiner neuen, mit Applaus gewählten Kollegin Kathrin Vogt.

Unter Traktandum «Verschiedenes», machte Andreas Buser auf die Änderungen im Reglement der «Staatsweinkürung 2023» aufmerksam. Nebst den neuen Kategorien: Weisswein, Rotwein, Rosé und Schaumwein sind noch andere Details geändert worden. Die noch nicht von den Kantonen BS/BL genehmigten Reglemente werden mit dem Anmeldeformular – sobald genehmigt – den Mitgliedern zugestellt.

Zum Imbiss nach der 2-stündigen Versammlung genossen wir die roten Benkemer Weine. Da gab es für einmal nichts zu kritisieren!

Bericht und Fotos: Michael Jud