Traditionelle oder soziale Medien?

Der WPV-Vorstand hält viel von den Medienschaffenden unserer Region, die in der Regel zweimal im Jahr zum «Aktuellen Stand im regionalen Weinbau» eingeladen werden. Deshalb bevorzugt er die Traditionellen, und darum werden diese Treffen auch sorgfältig vorbereitet und in einer dafür passenden Lokalität abgehalten.

Wohl zum ersten Mal wurden die Medienvertreter in das frisch renovierte, am Rhein und im Hardwald gelegene Restaurant «Waldhaus beider Basel» eingeladen.

Nicht nur die Freuden und Leiden des Rebjahres 2022 standen im Mittelpunkt der abgegebenen Informationen, auch die «Neuregulierung» der Staatsweinkürung und die Weinbauförderung durch den Ebenrain.

Der erste Eindruck zählt! So fühlen sich die Gäste sofort – und am richtigen Ort willkommen.

Andreas Buser darf eine stattliche Anzahl Medienvertreter begrüssen, darunter auch TeleBasel.

Bereits in der Einführung weist er – in Anspielung auf den Oberdörfer «Himmellüpfer» – darauf hin, dass 2022 die Weine nicht in den Himmel gelüpft werden mussten, weil dies das Jahr der Hitzerekorde von sich aus es tat. Er lädt unseren Rebbaukommissär Urs Weingartner ein, das «verrückte» Weinjahr 2022 im Rückblick noch einmal passieren zu lassen.

Und das tat dieser dann auch ausführlich. Nach dem schlechten Jahr 2021 (473 to Traubenertrag) kam den Weinbauern ein nicht nur sehr ertragreiches (843 to), sondern auch ein qualitativ hervorragendes Weinjahr sehr gelegen – auch weil die Keller leer sind. Die heissen Monate Juni, Juli und August verursachten zwar Niederschlagsdefizite und sogar einen veritablen Reifestopp, aber trotz den etwas tieferen Oechsle-Graden blieb die Qualität der Trauben intakt. und die bis jetzt abgefüllten Weine weisen eine kräftige Aromatik, angenehme Säuren auf und sind auffallend gefällig strukturiert.

Wenn auch nur lokal, hat letztes Jahr aber auch Hagelschlag den Reben mehr oder weniger zugesetzt – im Biel-Benken bis zum Totalausfall. Auch die andauernde Trockenheit setzte vor allem den Jungpflanzen physiologisch hart zu, es musste viel bewässert werden. Hingegen konnten massiv Pflanzenschutzmittel eingespart werden, weil der Infektionsdruck der gefährlichsten Rebenkrankheiten: Echter und falscher Mehltau sowie Graufäule, stark reduziert war. Auch wenn kurz vor der Ernte noch KEF-Einstiche registriert wurden, war hier der verursachte Schaden hier eher gering.

Das Jahr startet nun, nach einem kühleren Einstig, mit einer fulminanten, zweiten Maihälfte und wir lassen uns überraschen, was die weiteren Monate mit sich bringen.

 

Ueli Bänninger und Pascal Stocker orientierten aus der Praxis:
Es zeichnen sich tendenzmässig (und als Folge der Klimaerwärmung) immer frühere Erntetermine ab. Wärmeres Klima aber auch häufigere Trockenheit. Einen Vorteil gibt es: als Bio-Produzenten konnten sie dadurch von dem schwachen Infektionsdruck der Rebenkranheiten profitieren und Spritzungen einsparen.
Die bis jetzt abgefüllten Weine weisen kräftige Aromen, angenehme Säuren auf und die Rotweine sind gut strukturiert. Weil die die Oechsle-Grade nicht zu hoch ausfielen, enthalten die Weine allgemein weniger Alkohol. Das sei insofern ein Vorteil, weil hohe Alkohol-Gehalte in Weinen eigentlich gar nicht mehr so stark erwünscht seien.

Lukas Kilcher vom Ebenrain ist der Meinung, dass das «Kulturgut Wein» (das ja bereits seit Römerzeit besteht!), so wie auch andere landwirtschaftliche Produkte, absolut förderungswürdig sei. Der Ebenrain unterhält dazu eine eigene Fachstelle für Rebbau und fördert den Weinbau auf vielfältige Weise:

  • Projekt «Genuss aus Stadt und Land» (PRE)
  • Projekt «Wertschöpfung sichern im Baselbieter Obst-, Wein- und Gemüsebau»
  • Der «Arbeitskreis Norwestschweiz» (BL, BS, SO, AG) besteht aus professionellen Kelterern, die einen regelmässigen Erfahrungsaustausch bei der Vinifizeierung von neuen PIWI-Sorten pflegen.

Fazit: Das Einbringen guter, nachhaltiger Ideen/Projekte, die sich für den Weinbau verwirklichen lassen (z.B. die Sprühdrohne) werden finanziell unterstützt.

Hier der Link zum ausführlicheren Bericht von Lukas Kilcher.

Schlussendlich wurden die 12 Finalisten-Weine für die Staatsweinkürung vorgestellt. Die neuen Regelungen mussten zuerst von den Regierungen BL und BS abgesegnet werden (was etwas mehr als nur 5 Minunten dauerte) und so konnten in die Vordegustation bereits die 4 neuen Kategorien aufgenommen werden.

Hier die Liste der 12 nominierten Weine …

Am Ende der Tagung konnten die Medienvertreter noch einige der nominierten Weine degustieren – oder sich auch mit dem einheimischen Tafelwasser «betrinken».

Warum uns das Feuerwehrboot zum Abschied mit einem Fontänen-Gruss beehrte, wissen wir nicht.

… vielleicht war es ja auch nur Zufall 😊

Beiträge der Medien:

 

 

 

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