Unterwegs mit Weinglas, Regenschirm und guter Laune in Wintersingen!
Das Dorf Wintersingen hat rund 620 Einwohnerinnen und Einwohner, zehn gewerbliche und zwanzig landwirtschaftliche Haupt- und Nebenbetriebe. Der Gemeindebann liegt zwischen 370 und 720 Meter über Meer und umfasst eine Fläche von 695 Hektaren. Davon sind 425 Hektaren Kulturland und 9,3 Hektaren Rebgebiet.
In den fünf Reblagen «Einachholden», «Rotenreb», «Widholden», «Ihegi» und «auf Neu» stehen etwas über 900 Aren Reben. Hauptsorten sind Blauburgunder und Riesling-Sylvaner. Spezialitäten wie Chardonnay, Pinot Blanc, Kerner, Regent und Cabernet-Dorsa werden auf Kleinflächen gepflegt.
Der Start des Rundgangs beginnt im Westen von Wintersingen auf der Nusshofer-Höhe und hat den Vorteil, dass erst Mal der Weg nur abwärts verläuft.
Die Fotos lassen sich durch Anklicken vergrössern.
Bereits an der ersten Station, dem Apéro-Halt, gibt es Stau, weil viele darauf beharrten, alle 3 Weine probieren zu müssen.
Nach dem Halt im Breitenhof-Areal bekommen wir die ersten Rebstöcke zu Gesicht im Gebiet «Auf Neu».
Die Aussichten auf hohe Erträge im 2023 sind auch auch hier feststellbar, bei den Roten …
… wie bei den Weissen.
Und fast wie bei Gotthard-Eisenbahnstrecke in Wassen: Die Kirche von Wintersingen werden wir auf unserer Route immer wieder ins Blickfeld bekommen.
Am Infostand unterwegs erklärt der Drohnen-Pilot den Gästen, dass Pflanzenschutzmassnahmen – ob konventionell oder biologisch – mit dem Einsatz einer Spritz-Drohne präzis und umweltfreundlich möglich sind. Der professionelle Einsatz verlangt ausgebildete Piloten und grosse Drohnen, welche die Last der Spritzbrühe zu transportieren vermögen. Rentabel sind Drohnen solcher Ausstattung allerdings nur bei überbetrieblichem Einsatz.
Am Ebenrain-Stand nebenan erhalten die Interessierten Einblick zu den natürlichen «Gegenspielern» der Winzer: zu den Krankheiten und Schädlingen im Rebbau. Mit viel Geduld erklärt Urs Weingartner, dass nebst den Mehltau-Arten auch Schädlinge, allen voran die zur Zeit unberechenbare Kirschessigfliege (KEF) massive Qualitäts- und entsprechende Ernteverluste verursachen können.
Beim Abstieg ein Blick auf das schmucke Dorf von Norden her.
Mit ein bisschen Zynismus bringt auch diese Sonnenblume etwas Wärme und Farbe in den Regenalltag.
Wieder ein Halt bei zufriedenen und aufmunternden Gastgebern (sie «sitzen» ja im Trockenen).
Auch bei Regen lässt sich ein solcher Bündnerfleischteller geniessen. Und ab und zu hört man immer wieder den gleichen Spruch: «Die Gläser werden bei diesem Anlass nie leer …».
Stimmungsbilder beim Halt im Wald in der «Holde». Hier taucht um ca. 16.30 Uhr erstmals ganz kurz die Sonne hervor.
Die Reblagen «Rotenreb» und «Steiholde» bilden ein grossen, zusammenhängenden Teil der Wintersinger Rebfläche. Voll nach Süden ausgerichtet und am steilen Hang herrscht hier eine optimale Lage.
Und wieder mit einem reizenden Blick auf die Kirche, diesmal vom Norden her.
Diese dampfenden Kessel sind nicht etwa Brennhäfen, sondern Peter Strüby’s «Fleischgarer» für die nächste Zwischenverpflegung.
Und die lässt sich sehen – passend zu einem Gläschen Rotwein.
Der letzte «Wy-Erläbnis»-Wegweiser steht bei der Mehrzweckhalle in Wintersingen, wo das Fest bis in die Nachtstunden weitergeht.
Fazit: Das Wy-Erläbnis bleibt bis heute ein Erfolgsrezept und ist nur überlebensfähig, wenn der Zusammenhalt der Winzer aus Buus, Maisprach und Wintersingen weiterhin bestehen bleibt, dank guter Qualität der Organisation und dem Dargebotenen und weil finanziell doch immer noch etwas übrigbleibt. Vielleicht beeinträchtig die Vielfalt der angebotenen Weine – es werden doch etwa 30 bei den Haltestellen und weitere am grossen Finalplatz sein –, dass die Sorten und Weinbezeichnungen den Besucher im Gedächtnis bleiben. Denn «Feldschlösschen» wird am Finalplatz auch noch angeboten.