Erfreuliche Zahlen aus dem Ebenrain.
Urs Weingartner. Nach der letztjährigen Saison mit sehr viel Sonne, Wärme, ja phasenweise Hitze, haben wir ein Rebjahr hinter uns, das immer mal wieder mit grösseren Wetterschwankungen aufgewartet hat. Die Flexibilität der Pflanze aber auch der Winzerinnen und Winzer wurde auf die Probe gestellt. Gegen Ende der Reifephase wurde es noch richtig hektisch. Engbeerige Blauburgunder-Klone wurden durch ausgiebigen Augustregen zum Aufplatzen gebracht. Es kam zu Essigfäule was wiederum die Fruchtfliegen (u.a. Kirschessigfliege) toll fanden und massenweise angezogen wurden. Wann ist in einer solchen Situation der richtige Moment um zu Lesen (?), das fragten sich in der Deutschschweiz die Rebbaufachstellen, die Kellermeister und die Winzerinnen und Winzer. Mit grossem Sönderungsaufwand, vor allem beim Blauburgunder, konnte letztendlich doch noch eine sehr gute Ernte eingefahren werden. Es war in unserer Region die zweitgrösste im vergangenen Jahrzehnt. Mit 996 Tonnen Weintrauben wurde der zweite Rang im 10-Jahresvergleich erreicht. Dazu trugen vor allem die weissen Sorten bei, deren Erträge 41% höher waren als im 10-Jahresvergleich. Bei den roten Sorten resultierte ein Plus von 16 %.
Den ganzen Herbstbrief zusammen mit den Flächendaten 2023 finden ihr hier …
Und hier noch der Sortenspiegel
P.S: Laut einer Meldung von Radio SRF (anf. Nov.) war die Ernte 2023 so klein wie seit 60 Jahren nicht mehr – 7% weniger als 2022! (Quelle: Int. Organisation für Rebe und Wein). Tönt etwas krass, wenn wir das mit unserer Region vergleichen.